Die Punktschallquelle VP160A - Der Lautsprecher der Zukunft
Im Jahre 1998 wurde der hundertste Geburtstag des Lautsprechers
gefeiert. Es gibt inzwischen dynamische Lautsprecher der Größe einer
Euro-Münze bis hinauf zum Durchmesser eines Wagenrades, es gibt
welche mit Membranhüben von fast 10 cm und solche, deren Schall-
druck Gläser zerbersten läßt oder gemauerte Wände zum Einsturz
bringen kann. Aber es gab bisher keine, die den Schall akustisch nach
Betrag und Phase zu aller Zufriedenheit überzeugend übertragen können.
Dynamische Lautsprecher gibt es mittlerweile in unzähligen Varianten,
mit einem Verkaufsanteil von über 99 Prozent haben sie sich bisher
sehr erfolgreich gegen anderslautende Prognosen behauptet. Man sollte
eigentlich annehmen, daß sie technisch bis ins letzte ausgereizt sind.
Dynamische Chassis werden angetrieben von einer Schwingspule, die
sich in einem Magnetfeld bewegt. Die Theorie dazu wurde von
A.N. Thiele in den 60er Jahren aufgebracht und später von R.H. Small
ergänzt. Dieses Grundlagenwerk ist noch heute fester Bestandteil aller
Lehrbuchmeinungen, obwohl es bei der Erklärung der Impedanz des
Antriebes von falschen Voraussetzungen ausgeht und zu entsprechenden
Ergebnissen bei höheren Frequenzen führt.
Auch heute wird immer wieder neues entdeckt, wie die abrufbare Datei
Lautsprecher-Antrieb zeigt, eine neue Beschreibung zum Antrieb und
zum frequenzabhängigen Verlauf der Schwingspulenimpedanz dynamischer
Lautsprecher. Bis heute sind dynamische Lautsprecher noch nicht voll
ausgereizt, in ihnen steckt weiteres erhebliches Innovationspotential.
Welche Möglichkeiten bei konsequenter Nutzung heute vorhandener
technisch- physikalischer und elektronischer Möglichkeiten noch in ihm
schlummern, zeigt die Punktschallquelle VP160 überzeugend.
Mein kritischer Artikel Rechteckverhalten (als Anlage abrufbar) vom
vergangenen Jahr an führende Lautsprecher- Hersteller unseres Landes
beginnt folgendermaßen:
"Bei einem Test meiner rel. ordentlichen HiFi-Anlage mit Rechteck-
generator, Meßmikrofon und Oszillograf habe ich festgestellt, daß
das akustische Ausgangs- Signal bei allen untersuchten Frequenzen
auch in unmittelbarer Boxennähe alles andere als rechteckförmig ist".
Dynamische Lautsprecher herkömmlicher Bauart verzögern das
akustische Signal gegenüber der Schwingspulenspannung mit der
Frequenz zunehmend. Kein Hersteller hielt dem etwas entgegen.
Frage: Welches sind hörbare Folgen, wenn dynamische Lautsprecher
rechteckförmige Signale nicht korrekt übertragen können ? Bei der
Beantwortung dieser Frage wird es wirklich interessant, weil manche
immer noch meinen, daß unser Ohr wie ein frequenzabhängiger
Synthesizer wirkt und unempfindlich gegenüber Phasenänderungen
des akustischen Signals sei. Gerade die beteuern am nachhaltigsten,
daß der Phasenverlauf gar keine Rolle spielt, deren Lautsprecher
zu dessen korrekter Reproduktion am wenigsten in der Lage sind.
Und diese merken nicht einmal, daß sie damit auf dem falschen Wege
sind, denn inzwischen ist die auf Herrn Helmholtz zurückführende und
lange dominierende Meinung, daß unser Ohr unempfindlich sei für den
akustischen Phasenverlauf, gründlich widerlegt. Heute ist das anders,
heute wissen wir, daß das Ohr Signaldifferenzen von 50 Mikrosekun-
den auflösen kann, heute wissen wir, daß im Beginn des akustischen
Ereignisses die Informationen zur Ortung enthalten sind, wir wissen,
daß die Ortung vorwiegend im Frequenzbereich zwischen 400 und
4000 Hz erfolgt, wir wissen, daß das Ohr durch versetzt von Mehr-
wegelautsprechern gelieferte Signale desorientiert, überlastet wird.
Gehörmäßig machen sich solche Einflüsse durch verlorengegangene
Musikalität bemerkbar, die Musik spielt nicht richtig im Takt, das
Bedürfnis nach Mitgehen mit der Musik bleibt auf der Strecke. Die
Musik wirkt kraftlos und undefinierbar leblos, auch wenn viele Details
zu hören sind. Impulse wirken gekünstelt verzerrt, die Natürlichkeit
fehlt. Der Raum um die Musik fällt zusammen, die Raumtiefe läßt nach.
Geigen, Konzertflügel und andere Instrumente besitzen unnatürlichen
Charakter. Die Fokussierung der einzelnen Instrumente und von
Stimmen ist nicht mehr punktgenau, alles wirkt in den Nuancen
einfach unnatürlich, die Musik scheint am Lautsprecher zu kleben.
Passive Mehrwegelautsprecher besitzen für jeden Frequenzbereich
getrennte Chassis, die über passive Frequenzweichen angekoppelt sind.
Schon die Chassis alleine bilden wegen ihrer unterschiedlichen Gruppen-
laufzeit den steilflankigen Beginn einer akustischen Darbietung mehrfach
zeitlich gestaffelt ab und irritieren damit unser Ohr. Daß die Chassis
zur korrekten Schallabbildung nach Betrag und Phase nicht in der Lage
sind, (Anlage Rechteckverhalten), wird noch verschlimmert durch die
Phasendrehungen der Frequenzweichen, wodurch es zu den bekannten
Phasenproblemen beim Durchschreiten von Frequenzübergängen kommt.
Wie sollte der Lautsprecher der Zukunft aussehen, das ist die Frage.
Die Zukunft gehört der Vielkanaltechnik, also der parallelen Über-
tragung mehrerer Tonkanäle, die das Geschehen akustisch überaus
wirkungsvoll untermauern kann. Noch nie vorher gab es in Diskussions-
Foren so explosive Meinungsäußerungen zu einem Thema dieser Tage.
Obwohl in vielen, auch dafür kompetenten Foren noch längst keine
Ruhe eingetreten ist, wird heute das folgende ohne weiteres klar.
Neben Stereo, das seinen angestammten Platzt als dominierende
Plattform für akustische Darbietungen über Datentäger und Medien
wohl noch lange Zeit behalten wird und den weitaus größten Anteil
an Musiktiteln bietet, drängen zusätzlich neue vielkanalige Lösungen
für Tonübertragung in Verbindung mit Bilddarstellung auf den Markt.
Zur IFA 2001 hieß es "Es wächst zusammen, was zusammen gehört".
Ein Thema, das in der Vergangenheit noch mit gebotener
Zurückhaltung von seiten der Tonschaffenden behandelt wurde,
bekommt auf einmal neue, ungeahnte Dimensionen. Eigentlich
kein Wunder, die Zeit ist längst technisch reif dafür, wo mehrere
Übertragungsverfahren miteinander konkurrieren, neue mit noch
mehr Kanälen in den Startlöchern stehen und digitale Aufzeich-
nungsmedien bisherige Kapazitätsgrenzen endgültig sprengen.
Verfahren wie DVD-A, SACD machen auf sich aufmerksam.
Um über viele Kanäle abgestrahlte Signale korrekt in den Raum
zu projizieren, müssen die Lautsprecher unmißverständliche
technische Kriterien erfüllen, sie müssen zur "phasenrichtigen"
akustischen Reproduktion des steuernden akustischen Signals
vom Datenträger in der Lage sein. (siehe zeitrichtig ist falsch).
Solche Lautsprecher sind auch geeignet, Stereo-Interessierten
völlig neue, bisher ungeahnte Hördimensionen zu erschließen.
genügen ? In Anbetracht mehrerer Kanäle, also 5, 6, 8, 10 oder
mehr verbieten sich schrankähnliche Musikmöbel schon durch
die Größe. Auch zu klein sollten sie wegen der Forderung nach
breitbandiger Übertragbarkeit des gesamten Frequenzbereiches
nicht sein. Vernünftige Lösungen liegen irgendwo dazwischen.
Ja, wie sollte er denn aussehen, der Lautprecher der Zukunft ?
Lautsprecher sind das schwächste Glied in der Wiedergabekette,
um sie für die Anforderungen der Vielkanaltechnik voll tauglich
zu machen, müssen sie erst noch lernen, was ihnen vorgelagerte
Geräte längst können. Sie müssen in die Lage versetzt werden, das
Signal korrekt nach Betrag und Phase akustisch zu reproduzieren.
Passive Lautsprecher beherrschen die Abbildung nur nach Betrag.
Waren oder sind denn unsere bisherigen Lautsprecher schlecht ?
Nein, noch nie waren Lautsprecher im mittleren Preissegment
technisch so vollkommen wie heute, was bisher übliche Kriterien
betrifft. Gerade die nunmehr erreichte technische Vollkommenheit
ist Ausgangsbasis und Grundlage für eine weitere wünschenswerte
Vervollkommnung in Richtung der "phasenrichtigen" Wiedergabe.
Ein Lautsprecherkonzept, das diese neuen Bedingungen zusätzlich
erfüllt, ist auch für verwöhnte Stereo- Hörer überaus erstrebenswert.
Seit jeher war es Wunschziel ganzer Generationen erfolgreicher
Lautsprecherentwickler, ihrem Zögling jede eigene Mitwirkung
der Klangbeeinflussung nachhaltig zu untersagen. Der Macher der
VP160, Bernhard Hnida meint dazu: "Klang: nach meinem Verständ-
nis, das ist die Abwesenheit von solchem". Mit weniger Worten ist
das kaum ausdrücken und das ist eben so manchem unverständlich.
Wer könnte das angestrebte und erreichte wohl besser in Worte
fassen als Josef W. Manger, Pionier bei der Suche und erfolgreichen
Umsetzung innovativer Ideen und legendäres Urgestein im deutschen
Lautsprecherbau: "Ein Lautsprecher darf sich keinen eigenen Klang
leisten, er muß zur Reproduktion von Sprache, Konzert, Geräuschen,
Jazz gleichermaßen gut geeignet sein." Größere Realitätsnähe, keine
Hörermüdung, schon bei geringer Lautstärke überragende Präzision
der Wiedergabe, Musik klingt an möglichst vielen Orten des Zimmers
ausgewogen, ist stressfrei, nie aufdringlich und dabei ortungsstabil,
Eigenschaften, die den angestrebten Lautsprecher kennzeichnen.
Aber Biegewellenwandler haben eben ihre Grenzen, genauso wie die
neueste Generation übertragerloser Bändchenlautsprecher oder Elek-
trostaten können sie die phasenrichtige akustische Reproduktion nur
in Teilbereichen, also nicht überzeugend realisieren. Sie benötigen
für niedrige Frequenzen zur Ergänzung dynamische Lautsprecher,
wodurch die angestrebten Vorteile der lückenlosen und korrekten
Übertragbarkeit weiter aufgeweicht werden.
Punktschallquelle VP160A, was ist das ?, der für Studios konzipierte,
sehr konsequent durchdachte Lautsprecher für hohe Ansprüche
mit unbestechlichen Eigenschaften. Es ist die auf dem Höchststand
gegenwärtiger Entwicklung gerade noch technisch vernünftig mach-
bare Schallquelle ohne jeden Kompromiß, die "phasenrichtiges"
Hören mit dynamischen Chassis ermöglicht. Dieses Konzept baut
auf besten Traditionen im Lautsprecherbau und erscheint schlechthin
optimal als Abhörmonitor für Studios sowie verwöhnte Anwender.
Was kennzeichnet die techn. Eigenschaften dieser Punktschallquelle ?
Versteiftes Alu Gehäuse mit schallabsorbierenden Rissen, 2 baugleiche
16 cm Breitband-Chassis in Boxerbetrieb, hinten nur Bass, dadurch
Masseausgleich. Chassis mit sehr starkem Magnet, der alleine schon
3 kg wiegt, High Tech Schwingspule in Sandwich- Bauweise auf Alu-
Träger mit extrem kleinem Spalt, für Höhen Titanmembran mit weich
angekoppelter Papiermembran für Tiefen und Mitten. Im Gehäuse
integrierter Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor, passt Chassis
nach Betrag und Phase an, Leistung 2*150W sin pro Box, Frequenz-
bereich ab 40 Hz mit -0 db durchgehend bis zu höchsten Frequenzen.
Natürlich kann sie auch Rechteck korrekt übertragen.
Was VP160 wirklich heißt, dürfte nicht nur ambitionierten Techni-
kern inzwischen klar sein, es ist die Voicepoint-Punktschallquelle,
die bisherige Mängel dynamischer Lautsprecher überwunden hat, es
ist ein High- Tech Spitzenprodukt, welches die gegenwärtig machbaren
technischen Grenzen voll ausschöpft, die dem Digitalen Signal
Prozessor DSP nur so viel Spielraum gönnt, wie er zum Ausgleich
der mit mechanischen Mitteln nicht mehr kontrollierbaren restlichen
Einflüsse benötigt, um auch die noch unter Kontrolle zu bringen.
Die VP160 hat nicht wie andere vergleichbare Konzepte Probleme
mit nichtlinearen Verzerrungen, langer Abkling- (Ausschwing-) zeit,
sie kennt keine Probleme durch Phasendrehungen bei niedrigen
Frequenzen. Die VP160 stellt Sinusburts exakt und ohne Über-
schwingen dar, sie ist erhaben über solche Dinge, sie ist einfach
besser als andere Lautsprecher- Konzepte, wenn es um die exakte
akustische Abbildung eines vorgegebenen Audio- Signals geht.
Dieses Konzept ist nicht neu, es basiert auf besten Traditionen im
Lautsprecherbau und wurde zielstrebig als Monitor für Tonstudios
entwickelt, es hat sich tausendfach bewährt unter den besonderen
Bedingungen von Abhörräumen, es ist von den überaus kritischen
und unbestechlichen Ohren von Tonmeistern getestet. Die VP160
Punktschallquelle ist die Lösung, die nun jetzt in Richtung breiter
Anwenderkreise expandiert. Es ist die Lösung, die durch eisernen
Willen zur Perfektion in dem Bestreben entstanden ist, alles bisher
dagewesene noch besser zu machen, .
Die Punktschallquelle VP160 stößt die Tür auf zu einem neuen
Zeitalter der "phasenrichtigen" akustischen Reproduktion der auf
dem Datenträger gespeicherten oder über Medien empfangbaren
Toninformation. Sie zeigt überzeugend, daß die bisherige Meinung
vom Lautsprecher als schwächstem Glied der Übertragungskette
schon heute der Vergangenheit angehören kann.
Dipl.-Ing. (FH) Kurt Vogel